Frage: Was machen PR-Leute? Antwort: Pressemeldungen an falsche Redaktionen verschicken, keine Ahnung von journalistischen Stilformen haben, unerreichbar sein und Marketing-Bullshit sprechen.

  • Folgen Sie Journalist*innen auf Social-Media-Plattformen!
  • Berücksichtigen Sie die 5 Ws einer Pressemeldung!
  • Bieten Sie Bildmaterial, Infografiken sowie Audio- und Videoformate als Download-Link an!
  • Seien Sie erreichbar!

Die Umfragen der britischen PressGazette und PR Week unter rund 300 Journalist*innen gibt uns Arbeiter*innen in Public Relations deutliche Hinweise für unsere eigene Arbeitsweise. Nach der Umfrage glaubt rund jede*r zweite Journalist*in, dass PR-Leute keinen guten Job machen und die meisten ihrer Aufgabe nicht gewachsen seien. Die Hauptkritikpunkte: PR-Mitarbeiter*innen versenden Pressemeldungen, die oft unverständlichen „Marketing-Bullshit“ enthielten und daher auch potenzielle Leser*innen nicht ansprächen.

Die PR-Kolleg*innen wüssten außerdem nicht, was eine Nachricht oder eine gute Geschichte ausmache. Sie hätten auch keine klare Vorstellung davon, was überhaupt ein Thema für die jeweilige Zeitung, Zeitschrift oder Website sei, für die die*der Journalist*in arbeite.

Zudem bemängelten sie die Erreichbarkeit; es sei daher schwierig, zusätzliche Informationen zu erhalten. Andersherum würden PR-Mitarbeiter*innen immer wieder nachfassen, um sicher zu gehen, dass eine Pressemeldung abgedruckt werde.

Damit Journalist*innen in Ihnen als Öffentlichkeitsarbeiter*in langfristig einen wertvollen Kontakt und geschätzte*n Partner*in sehen, habe ich drei Tipps für eine gute Beziehung zu Journalist*innen zusammengestellt.

1. Lernen Sie Ihre Redakteur*innen kennen!

Fragen Sie in den Redaktionen nach, welche*r Redakteur*in für Ihren Themenbereich zuständig ist. Lassen Sie sich verbinden und fragen Sie, wann und auf welchem Wege der*die Redakteur*in gerne kontaktiert werden möchte. Berücksichtigen Sie dies bei der Kontaktaufnahme..

Recherchieren Sie die thematischen Interessensgebiete von Journalist*innen, indem Sie ihnen beispielsweise auf Social-Media-Plattformen folgen. Adden Sie auf Twitter einzelne Journalist*innen mit einem @, zum Beispiel @langtext, und sprechen sie so direkt an.

Machen Sie sich einen Namen!

Vermitteln Sie Journalist*innen Gesprächsbereitschaft mit dem Angebot, Sie jederzeit kontaktieren zu können, wenn sie an einem Artikel arbeiten, die ihre Branche betrifft. So können Sie Journalist*innen mit passenden Hintergrundinformationen, interessanten Ansprechpartner*innen und kompetenten Aussagen versorgen.

2. Liefern Sie relevante Informationen – mit professionellen Pressemeldungen!

Journalist*innen haben die Delete-Taste immer am Anschlag: Ob zu lange Pressemeldungen, Pressemeldungen mit großen Anhängen, in Marketing-Fachvokabular verfasst oder ohne Nachrichtenwert – Redakteur*innen löschen Meldungen rigoros, wenn sie nicht bestimmte Standards einhalten. Der Effekt: Sie als Absender*in erfahren mit Ihrem Thema nicht nur keine Berücksichtigung, sondern erzeugen sogar Gegenwehr.

Die W-Fragen einer Pressemeldung

Gehen Sie mit Ihrer Nachricht nicht unter! Da Sie bereits wissen, an welche*n Redakteur*in Sie Ihre Pressemeldungen versenden, sorgen Sie anschließend dafür, ihm*ihr relevante, also neue, ungewöhnliche und interessante, Informationen zu schicken.

Formulieren Sie Pressemeldungen klar, präzise und knapp und beantworten Sie die bekannten W-Fragen bereits im Vorspann: Wer, Was, Wann, Wo. Im weiteren Verlauf klären Sie die Fragen nach dem Wie und dem Warum und am Schluss beantworten Sie die Frage nach den Folgen. Wichtig: Bauen Sie keine langatmigen Spannungskurven und Höhepunkte ein, sondern halten die Meldung gradlinig. Das Format sollte eine DIN-A4-Seite nicht überschreiten.

Wählen Sie außerdem eine gute, kurze und knackige Betreffzeile, am besten mit einem Superlativ – der selbstverständlich erfüllt werden muss –, und verfassen Sie einen Aufhänger, zum Beispiel einen persönlichen Bezug zum Thema.

Bieten Sie zusätzlich aussagekräftiges Bildmaterial, Infografiken sowie Audio- und Videoformate als Download-Link an, die Ihre Meldung untermauern.

3. Erreichbar sein, zügig reagieren!

Schon zum dritten Mal ruft der*die Redakteur*in beim Pressekontakt auf der Website an. Doch weder wird abgenommen, noch springt der Anrufbeantworter an. Es ist manchmal zäh. Der*die Redakteur*in genervt. So wird der Bericht in der morgigen Ausgabe eben ohne Statement erscheinen.

Als PR-Verantwortliche*r entgehen Ihnen so wertvolle Chancen für eine gute Bindung zu Redakteur*innen – und für eine positive Darstellung Ihres Unternehmens in den Medien.

Mein Tipp: Sollten Sie nicht erreichbar sein, stellen Sie sicher, dass alle Anrufe zuverlässig von Kolleg*innen entgegengenommen werden. Das Gleiche gilt für E-Mails und SMS. Melden Sie sich anschließend bei dem*der Redakteur*in zurück.

Fazit

Gute Beziehungen aufbauen und pflegen, relevante Informationen liefern und Erreichbarkeit sicherstellen – wenn Sie die Grundregeln für eine gute Zusammenarbeit mit Journalist*innen berücksichtigen, erhöhen Sie Ihre Chancen von Ihren Wunschmedien als kompetenter Gesprächspartner wahrgenommen zu werden und Ihre Reputation zu verbessern.

Hinterlassen Sie mir gern einen Kommentar.

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